Bei der Eigenblutbehandlung handelt es sich um eine unspezifische Reiztherapie. Reiztherapien dienen der Aktivierung der Selbstheilungskräfte, indem dem Körper von außen Reize zugeführt werden, die das Ziel haben, seine Selbstregulation zu stimulieren.
Bekannte Reize sind Klima- und Temperaturreize, aber auch das eigene Blut kann solch ein Reiz sein, wenn es dem Körper wieder zugeführt wird. Bei der Eigenbluttherapie wird Blut aus der Vene entnommen. Danach wird es direkt oder aufbereitet in die Muskulatur oder unter die Haut gespritzt. Aufbereitet bedeutet, dass es manchmal mit anderen Arzneimitteln oder Sauerstoff kombiniert und erst dann reinjiziert wird.
Der Körper nimmt diesen Reiz als fremd wahr, da sich das Blut ja normalerweise in den Blutbahnen und nicht außerhalb der Gefäße befindet. Er muss also reagieren und aktiviert dadurch die Selbstheilungskräfte.
Die Behandlung geht auf den Chirurgen August Bier zurück. Dieser ging davon aus, dass Blut eines der natürlichsten und wirksamsten Reizmittel ist. In der naturheilkundlichen Praxis wird die Eigenbluttherapie vornehmlich bei der Behandlung von Allergien und zur Stärkung des Immunsystems und Verbesserung Allgemeinbefindens eingesetzt. Sie kann aber auch noch bei anderen Erkrankungen zum Einsatz kommen.