Natürlich ist es schwierig, die Wirkung traditioneller Heilverfahren wissenschaftlich zu erklären. Aber es gibt gerade zum Thema Akupunktur viele Untersuchungen und Studien, die versuchen, die Geheimnisse dieser jahrtausendealten Medizin aufzudecken.
Besonders in der Schmerztherapie ist die Akupunktur inzwischen eine weitestgehend anerkannte Therapieform, Viele Studien haben die Wirksamkeit belegt. Die Wirkweise ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass sich die Gesamtwirkung aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt: Es gibt eine regionale und eine systemische Wirkung.
Außerdem gibt es sowohl psychische als auch physische, also körperliche Wirkkomponenten.
Der Einstich ins Gewebe selbst wirkt wie ein kleiner Entzündungsreiz. Er wirkt dadurch ganz lokal durchblutungsfördernd,
aber auch entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Ähnlich wie Reflexzonentherapien löst auch die Stimulation von Akupunkturpunkten eine Reaktion des Nervensystems aus,
welche sich wiederum reflektorisch auf andere Organe und Gewebe auswirken kann.
Die Tatsache, dass es sich bei dem Einstich um ein kleines Schmerzerlebnis handelt, beeinflusst sowohl die Psyche als auch den Körper.
Das Nervensystem steht dabei im Mittelpunkt der Wirkung. Mit Akupunktur lassen sich Reaktionen des vegetativen Nervensystems auslösen. Man kann auch spüren, wie der Muskeltonus sich verändert.
Das alles wiederum hat Auswirkungen auf die Freisetzung von neuronalen und hormonellen Botenstoffen. Das Hormonsystem wird von Medizinern auch als Endokrinum bezeichnet. Deshalb spricht man bei der Akupunktur von einer komplexen psycho-neuro-endokrinen Wirkung. Auch immunmodulierende, entstauende, vegetativ regulierende und psychisch ausgleichende Effekte konnten beschrieben werden.