Die Geschichte ist ebenso lang wie die Geschichte der Medizin, denn Wasser galt von jeher als heilende natürliche Kraft. Vom Altertum bis ins Mittelalter hinein galten insbesondere Bäder als wichtige Heilquellen.
Zu den Pionieren der Hydrotherapie zählen:
- die „Wasserhähne“ Siegmund (1640 – 1742) und Johann Siegmund Hahn (1696 – 1773)
- Vincenz Prießnitz (1799 – 1851)
- Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 – 1897)
- Ludwig Brieger (1849 – 1919)
- Georg Hauffe (1872 – 1936)
Vinzenz Prießnitz war eigentlich Landwirt und damit einer der begnadeten Laien, die autodidaktisch zu einem erfolgreichen „Heiler“ wurden.
Als Kurpfuscher wurde er von der Schulmedizin abgelehnt. Da er aber nicht mit Medikamenten arbeitete, sondern nur mit Wasser, bekam er trotzdem die Genehmigung zur Errichtung und Führung einer Kaltwasser-Heilanstalt.
Dort behandelte er verschiedenste Krankheiten mit kaltem Wasser. Ihm verdanken wir den Prießnitz-Umschlag bzw. die Prießnitz-Wickel. Dabei handelt es sich immer um Kaltwasser-Wickel bzw. -Auflagen.
Sebastian Kneipp war als katholischer Priester ebenso ein medizinischer Laie. Er befasste sich breitgefächert mit der Naturheilkunde. So gilt er als einer der Väter der modernen Phytotherapie. Auf ihn gehen aber auch viele Methoden der Hydrotherapie zurück. Wer kennt sie nicht, die Kneipp-Anlagen zum Wassertreten, die Kneipp-Kuren, Kneipp-Duschen, Kneipp-Bäder? Trotzdem war auch er in ärztlichen Kreisen als Kurpfuscher verrufen. Er wusste aber, dass sich seine Methoden ohne die Akzeptanz der Ärzteschaft nicht durchsetzen ließen.
Deshalb bemühte er sich um Zusammenarbeit. Als Folge wurde 1894 der Internationale Verband der Kneippärzte gegründet.
Ludwig Brieger wurde 1901 als Direktor der Neuen Hydrotherapeutischen Anstalt der Berliner Charité berufen und war damit der erste entsprechende preußische Lehrstuhlinhaber.
Der Berliner Arzt Georg Hauffe führte die temperaturansteigenden Teilbäder in die Hydrotherapie ein.