Es ist für unser Immunsystem lebenswichtig, mit Krankheitserregern in Kontakt zu sein und die Abwehrkraft zu stärken. Das heißt nicht, dass wir dies ständig mitbekommen und darunter leiden. Unser angeborenes Immunsystem, das bereits von Geburt an funktioniert, greift Krankheitserreger schnell an und eliminiert sie. Immunzellen produzieren beispielsweise freie Sauerstoffradikale, die Krankheitserreger schnell abtöten können. Diese erste unspezifische Antwort wird auch als "oxidative burst" bezeichnet. Sie ist wichtig, wenn Abwehrzellen Krankheitserreger, wie Viren, Bakterien und Pilze attackieren und beseitigen. Sie muss aber in heilsamen Grenzen gehalten werden, damit sie nicht Immun- oder andere Körperzellen schädigt. Hierfür braucht unser Körper sogenannte Radikalfänger (Antioxidantien). Zu den wichtigsten körpereigenen Antioxidantien gehören die Vitamine C und E.
Zu unserem angeborenen Abwehrsystem gehört auch eine intakte Barrierefunktion von Haut und Schleimhäuten. Diese angeborenen Mechanismen arbeiten eng mit unserer erworbenen Immunreaktion zusammen. Die erworbene Abwehrkraft muss sich erst entwickeln und lernen, welche Stoffe körperfremd und schädlich sind. Läuft bei diesem Lernprozess etwas schief, dann kann das entweder zu einer erhöhten Infektanfälligkeit, Allergien oder Autoimmunerkrankungen führen. Unsere erworbene Abwehr ist in der Lage, spezifische Stoffe, sogenannte Antikörper, zu bilden. Diese erkennen Krankheitserreger, binden sie und setzen eine effektive Immunabwehr in Gang. Wie gesagt: Unser Immunsystem lernt ständig. Sogenannte Gedächtniszellen (T-Zellen) merken sich Strukturen der Krankheitserreger und können bei einer erneuten Infektion sehr schnell reagieren. Wir kennen diesen Mechanismus von Kinderkrankheiten wie Windpocken - einmal durchgemacht, erinnert sich unser Körper und reagiert bei erneutem Kontakt mit dem Erreger mit einer schnellen und effizienten Abwehr.