Die Ohr-Akupunktur fußt auf der Annahme, dass das Ohr eine Reflexzone ist – vergleichbar mit den Hand- und Fußreflexzonen. Im Ohr spiegelt sich der Körper in Form eines Embryos in Kopflage wieder. Die reflektorischen Beziehungen zwischen Ohr und Körper lassen sich wohl durch die 3 großen Nerven, die die Ohrmuschel durchziehen, erklären.
Während Behandlungen über das Ohr schon aus dem Altertum bekannt sind, ist die Ohrakupunktur eine vergleichsweise moderne Therapieform. Sie geht auf den französischen Arzt Paul Nogier zurück.
Mit Hilfe von dünnen, kurzen Nadeln werden die Reaktions- bzw. Reflexpunkte im Ohrbereich gereizt.
Andere Auriculo-Therapien, also Diagnose- und Therapieverfahren, die das Ohr nutzen, sind schon seit Jahrtausenden bekannt. So wird die Reflexzone Ohr schon in 2000 Jahre alten chinesischen Schriften beschrieben. Auch die Medizin der Zeit von Hippokrates, dem berühmten Arzte im Altertum, behandelte um 350 vor Christus Rückenschmerzen über das Ohr. Bei Potenzstörungen wurden Aderlässe hinter den Ohren durchgeführt und auch aus dem 17. und 19. Jahrhundert liegen Berichte über Heilbehandlungen am Ohr vor.
Heute gibt es auf dem Gebiet der Ohr-Akupunktur verschiedene Richtungen. Diese unterscheiden sich zum Beispiel in der Punktlokalisation und auch in der Stichtechnik. Die bekannteste Variante ist jedoch die französische Ohr-Akupunktur.