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Gesunde Küchenkräuter IV

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Ysop & Portulak

Portulak

Wenn einem die Yucca-Palme oder Yams-Wurzel nicht einfallen, ist der Ysop eine gute Wahl, wenn es bei Stadt-Land-Fluss um den Buchstaben „Y“ geht. Auch darüber hinaus ist der Ysop etwas in Vergessenheit geraten.

Ysop ist eine altbewährte Heilpflanze & Gewürz-Pflanze aus der Familie der Lippenblütler – wie auch Rosmarin oder Salbei z. B.

Bereits die Germanen verwendeten das Kraut & auch Hildegard von Bingen ließ die Pflanze in Klostergärten anbauen. Der Geschmack ist würzig, leicht bitter & kampferartig. Er erinnert an andere mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Oregano. Ähnlich dem Salbei sollte man Ysop nicht längerfristig & in zu großen Mengen zu sich nehmen (Schwangere gar nicht wegen des Gehalts an Campher). Auch in der Küche besser sparsam verwenden, da sehr intensiv.

Am besten zupft man frische Blätter oder Blüten ab, um sie vielfältig im Essen zu verwenden. Außerdem kann man die Pflanze auch einfrieren oder in Wein, Essig oder Öl haltbarer machen. Die Blüten machen sich toll in Salat oder Bowle, aber auch die Bienen und andere Insekten freuen sich, wenn man einige stehen lässt, denn der Ysop kann bis in den November hinein blühen. Positiver Nebeneffekt für Garten oder Balkon/Terrasse: die winterharte Pflanze soll auch Schädlinge vertreiben.

Als Heilpflanze wird der Ysop meistens volksheilkundlich verwendet, ähnlich den Einsatzgebieten von Salbei (Erkältungen, Entzündungen im Mundraum etc.). Es muss allerdings angemerkt werden, dass er nicht wirklich gut untersucht ist und seine Heilwirkung wissenschaftlich als nicht nachgewiesen gilt.

Quasi zweckentfremdet wurde Ysop früher als Sprengwedel für Weihwasser verwendet – vielleicht wird er deshalb in Frankreich „herbe sacré“ (heiliges Kraut) genannt.

Man findet Ysop als Kräutertopf (wenn auch selten) in Gartencentern oder als Samen zum Selbstanziehen. Das ist recht einfach, da die Pflanze ziemlich anspruchslos ist. Sie trägt blaue, violette, rosafarbene o. weiße Blüten.

Portulak (Portulaca oleracea)

Portulak ist in der deutschen Küche sowie auch in der Heilkunde ziemlich in Vergessenheit geraten, was schade ist. Die fleischigen Stiele und Blätter haben einen leicht nussigen, teilweise auch säuerlichen Geschmack und sollten idealerweise frisch verzehrt werden: die Pflanze ist leider nicht lange haltbar und eignet sich zudem weder zum Trocknen noch zum Einfrieren. Aus den geschlossenen Blütenknospen kann man durch Einlegen Portulak-Kapern herstellen. Die frischen Triebe eignen sich super für Salate (in Griechenland ist Glystrida oft im griechischen Bauernsalat zu finden) oder gehackt als Gewürz. Blanchiert kann man die Pflanze im Prinzip wie Spinat verwenden.

Unter „Portulak“ versteht man genau genommen den Sommerportulak. Eine Pflanze namens „Winterportulak“ bezeichnet in der Regel das Gewöhnliche Tellerkraut (Claytonia perfoliata), was allerdings mit dem Portulak nicht näher verwandt ist.

Die Pflanze besticht durch einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen, insbesondere Vitamin C, spielt aber als Heilpflanze keine Rolle. In der Volksheilkunde nutzte man sie aber z. B. bei Kopfschmerzen.

Tipp: Portulak wächst wie Unkraut- man muss also nicht den teuren aus dem Laden nehmen, sondern kann ganz einfach selbst aussäen.

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