Ausgeglichen zu mehr persönlicher Freiheit
Balance als natürlicher Schlüssel
„Der Weg zur Ausgeglichenheit führt über Höhen und Tiefen“ meint der Dichter Ernst Ferstl. Ausgeglichenheit bedeutet also keineswegs, dass es keine Tiefschläge gibt, sondern wir lernen, sie wie mit einem inneren Gleichgewichtsorgan auszubalancieren. Positive und negative Erschütterungen, die das Leben für uns alle bereithält, sind dann zwar da, werfen uns aber nicht komplett aus der Bahn – wir verfallen weder in euphorische Leichtsinnigkeit noch lassen wir uns von Negativität überwältigen.
Das bietet enorme Vorteile:
Man lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen oder provozieren, regt sich nicht über Kleinigkeiten auf und gerät seltener in Panik. Warum ist das so? Ausgeglichenheit vermittelt uns ein Gefühl von innerer Sicherheit: Ich weiß, dass ich entspannt mit Situationen, „Problemen“ und „schwierigen“ Menschen umgehen kann, ich fühle mich stark und selbstbestimmt. Wir sind weniger besorgt, grübeln weniger, wenn uns die Zuversicht trägt, bestimmt etwas regeln zu können.
Ausgeglichenheit lässt sich trainieren
Wenn wir uns mit unserem Inneren beschäftigen, stellen wir fest, dass vieles, was im Außen passiert, oft gar nicht so wichtig ist – oder nicht so unveränderlich, wie zuerst gedacht. So trägt eine innere Ausgeglichenheit dazu bei, nicht zum Spielball der eigenen Emotionen zu werden, sondern selbstbestimmt handeln zu können: konzentriert, mutig und „lösungsorientiert“. Es ist eine Entscheidung (wenngleich keine einfache), einer Situation so viel Macht über uns zu geben, dass es uns schlecht geht – ausgeglichene Menschen entwickeln die Fähigkeit, sich dagegen zu entscheiden.
Was kann man praktisch tun?
Meistens handeln wir übereilt und im Affekt. Deshalb ist es wichtig Zeit zu gewinnen, um durchzuatmen und ruhig zu analysieren, was überhaupt gerade los ist. Wenn wir uns bewusst sind, dass die nachfolgende Gelassenheit oder der Wutausbruch jeweils Entscheidungen sind, haben wir für die Zukunft schon viel gewonnen. Eine große Rolle spielt auch, wie wir über die Situation sprechen: Wer immer gleich vom Untergang redet, von „katastrophalen Entwicklungen“ und von „brutal schwierig“/“schlimm“/usw., redet nicht nur in Katastrophen, sondern denkt auch vermehrt in diesen Kategorien. Hinzu kommen psychologische Mechanismen wie selbsterfüllende Prophezeiungen.
Daher: ruhig Blut
Es ist meistens weniger schlimm als gedacht und für die meisten Probleme gibt es Lösungen, sie wollen nur gefunden werden. Wer das erfolgreich verinnerlicht hat, hat schon ein großes Stück Freiheit hinzugewonnen!
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